Das erfährst du hier:
- Was das vernetzte Auto kann
- Warum sich IT- und Automobilbranche für den Erfolg des Connected Car verbinden
- Was sich hinter IoT, V2V und V2X verbirgt
- Wann autonomes Fahren zum Alltag gehören wird
Ein Montagmorgen im Jahr 2024. Du steigst in deinen Wagen, und das Fahrzeug wünscht dir einen guten Morgen, erinnert dich an die Termine des Tages sowie die wichtigsten Kalendereinträge der anstehenden Woche. Anschließend erkundigt es sich: "Möchtest du noch etwas ergänzen?". Du antwortest: "Im Moment nicht. Eventuell verschiebt sich ein Termin heute Nachmittag, dann müssten wir den Routenplaner nochmal anpassen." Dein Automobil hat genau hingehört: "Du hörst dich ein wenig angespannt an. Das könnte zu Fehlentscheidungen im Verkehr oder im Job führen. Pass heute besser besonders gut auf dich auf."
Das klingt nach Science-Fiction? Keinesfalls. Sprachassistenten wie "Alexa" und "Siri" sind den meisten Menschen ein Begriff und entwickeln sich in rasender Geschwindigkeit weiter. Und Firmen wie "Beyond Verbal" haben bereits eine Software entwickelt, die anhand der Intonation, Wortwahl und Klangfarbe einer menschlichen Stimme den seelischen Zustand ihres Besitzers analysieren können.
Was bedeuten solche Entwicklungen für die Zukunft der Connectivity im vernetzten Auto? Die Antwort liegt nicht allein im Connected Car selbst, sondern im Smartphone. Das mobile Endgerät ist ein selbstverständlicher Begleiter des modernen Menschen. Schon heute gibt es mehr Smartphones auf der Welt als Menschen, und denen stehen über drei Millionen Apps zur Verfügung. Jedes Smartphone spiegelt die individuellen Interessen seines Besitzers wider.
Klug ist also, wer als Autohersteller die Connectivity zum Smartphone sucht, mit ihm eine Symbiose eingeht und via Internet seine Angebote in die Welt der Automobilität übersetzt.
Doch die Hersteller entwickeln auch eigenständig innovative Lösungen fürs Connected Car. Sie arbeiten eng mit Softwareentwicklern und Technologiefirmen zusammen, um dem Kunden ein voll integriertes, hochindividuelles Fahrzeug zu bieten, das als Connected Car das Fahrerlebnis in neue Dimensionen führt.
Mit dem technischen Update des Volkswagen Passat lässt dieser sich beispielsweise bereits per Smartphone öffnen und starten. Der modulare Infotainmentbaukasten MIB3 sorgt dafür, dass der Passat auf Wunsch durchgehend online ist. Smartphone-Apps können ins System integriert werden. Außerdem sollen langfristig, dank digitaler Plattform "Volkswagen We", alle persönlichen Fahrzeugeinstellung in einer Cloud gesammelt werden können und so von Fahrzeug zu Fahrzeug übertragbar sein.
Ob Elektromobile oder fahrerlose Systeme, ob der Einsatz von modernen Sensoren, ob die Anbindung an WiFi-Hotspots und Telematik-Dienste - die Zukunft des vernetzten Automobils entsteht bereits heute in den Entwicklungszentren der Automobilindustrie. Häufig genug verbinden sich dabei die großen Player der IT- und Automobilbranche. So werden "Microsoft" und Volkswagen gemeinsam eine Automotive-Cloud entwickeln, mit der alle digitalen Dienste von Volkswagen im Internet zur Verfügung gestellt werden. Zudem arbeitet das Unternehmen an neuen Lösungen im Connected Car, im Bereich Telematik und für den Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Cloud.
Der neue Passat ist mit der dritten Generation des Modularen Infotainment-Baukastens (MIB 3), einem Digital Cockpit mit einem 11,7-Zoll-Display vor dem Fahrer und einem zentralen Infotainment-Bildschirm ausgestattet. Die Einstellungen für Navigation, Telefon oder Radio lassen sich dank des digitalen Assistenten mit natürlichen Spracheingaben steuern: "Hallo Volkswagen".
Chancen des vernetzten Automobils
Doch Connectivity bedeutet mehr als die Konnektivität zwischen Mensch und Automobil. Auch die Kommunikation zwischen Fahrzeugen wird sich weiterentwickeln. Schon heute sind mehr Internet-of-Things-Geräte (IoT) im Einsatz als Smartphones und sie werden auch im Connected Car noch umfassender Verwendung finden. Bei der sogenannten Vehicle-to-Vehicle Connectivity (V2V) "sprechen" diese Systeme in den Fahrzeugen miteinander. Sie teilen sich automatisch Daten, die Aufschluss geben zu Fahrgeschwindigkeiten, zur aktuellen Verkehrssituation oder zur Beschaffenheit der Straßen. So können Unfälle, Staus und Schäden am vernetzten Automobil zukünftig reduziert werden.
Noch einen Schritt weiter denkt die Vehicle-to-everything-Technologie (V2X), mit der ein Connected Car in Zukunft mit Ampeln kommunizieren kann oder die Tankfüllung oder Stromladung an einer Zapf- oder Ladesäule automatisch durchführen wird - inklusive Onlinebezahlung, versteht sich.
Autonomes Fahren kommt
Das autonome Fahren als Teilbereich der Connectivity steht bereits kurz vor dem Durchbruch. Die ersten großen Automobilhersteller zeigten zuletzt Studien für vollautonome Fahrzeuge, die bald in Serie gehen werden. Der Tenor der Automobilindustrie ist eindeutig: Autonomes Fahren wird bald Alltag sein. Rein technologisch ist das fahrerlose Fahren bereits möglich, einzig die Akzeptanz bei den Kunden empfiehlt eine schrittweise Einführung. Doch das ist nur eine Frage der Zeit, denn eines ist sicher: Die Zukunft kommt.