"Die Ruhe hier entspannt uns wirklich komplett, deswegen sind wir auch so gerne hier draußen." Wir haben Anna und Marcus auf dem Land besucht, um mit ihnen über ihr Leben dort, nachhaltiges Umdenken und ihren Bezug zu Mobilität gesprochen. Die beiden haben einen Hof in Brandenburg. Mit fünf Schafen und einer Katze, die Katze heißt. Sie sind hergekommen, um Obst und Gemüse beim Wachsen zuzusehen. Hier kann man dabei fast zuhören, so still ist es im Vergleich zum nur knapp 100 km entfernten Berlin und ihrer Zweitwohnung in Neukölln.
Denn eigentlich stehen Anna und Marcus auf Big City Life und sind gewöhnt an laute
Kneipen, multikulti Restaurants und einen Haufen Leute. Das verraten auch ihre
weißen Sneaker, die so gar nicht nach Öko-Bauernhof aussehen.
"Wir wollten mal weg von diesem Overload an Eindrücken und Dingen", meint Anna.
Weniger Häuser, weniger Leute, weniger Kram. In der Neuköllner Wohnung heißt
Minimalismus eine riesengroße weiße Wand. "Fast ein musealer Raum - fühlt sich frei
an", nickt Marcus. Doch jetzt schaut er aus dem Fenster in seinen hektargroßen
Garten, an den sich noch mehr Felder reihen. Freiheit pur. Mehr Natur, mehr
Familie, mehr Runterkommen. "Man ist hier nah dran an Veränderung und Prozessen, ob
das Jahreszeiten sind oder Tiere die ihr Sommer- zum Winterfell wechseln … Da sieht
man mal wie lange sowas eigentlich dauert."
Diese Wertschätzung stützt ihr Credo "weniger ist mehr" und zieht sich nicht nur durch Annas und Marcus Privatleben, sondern spielt auch in ihrem Online Magazin eine große Rolle. Auf "Viertel Vor Mag" geht es um alle Bereiche der Nachhaltigkeit. Und nein, dort werden keine Häkelanleitungen ausgetauscht. Stattdessen werden Wegwerfkonsum und Fast Fashion hart in die Kritik genommen und neue, innovative Labels und Initiativen vorgestellt. Anna und Marcus sind sich dabei bewusst, dass Nachhaltigkeit in unserer Gesellschaft nicht einfach so von heute auf morgen passieren wird.
Design, Qualität und Nachhaltigkeit.
"Leute kaufen sich keine Sachen mehr, um sie zu behalten. Leute kaufen sich Dinge einfach, um sie mal kurz gut zu finden und das wars. Und das ist eigentlich Mist", sagt Anna und nippt an ihrem Kaffee. Anstelle den Planeten weiter zuzumüllen, wollen die beiden lieber langlebige Produkte, die auch optisch was hermachen. "Dinge werden vom Mainstream gekauft, weil sie schön sind - daher ist Design so wichtig", erklärt Marcus. Wenn ein Produkt wirklich gut designt ist, dann gefällt und lebt es länger. Und wenn dieses Produkt dann auch noch gute Qualität hat, dann ist es eigentlich per se schon nachhaltig, meint Marcus. Obwohl ihnen ihr idyllisches Landleben gefällt, fehlt ihnen die Nähe zu ihren Freunden. Um das Beste aus beiden Welten mitnehmen zu können, fahren die beiden daher viel hin und her. Freiheit heißt für sie, sich frei bewegen zu können.
Heute Berlin, morgen Brandenburg.
Ihres ökologischen Fußabdrucks sind sie sich natürlich bewusst und suchen immer
nach neuen Möglichkeiten diesen zu verringern. "Das Erste was ein Auto für uns
eigentlich haben muss, ist so wenig CO2 Emission auszustoßen wie möglich", meint
Marcus. Ein Elektrofahrzeug also. Am besten eins mit großer Reichweite. Während
unseres Interviews sitzt er schmunzelnd da und erzählt uns von seiner
Zukunftsvision. Eine, in der Verbrennungsmotoren unverschämt laut sind und das
Elektrofahrzeug leise und elegant um die Ecke kommt. Ob es nun über das Neuköllner
Kopfsteinpflaster schwebt oder direkt neben Schafen parkt.
Was sich Marcus außerdem wünscht, ist E-Mobilität nicht nur für Besserverdienende:
"Wenn es in der Gesellschaft ein Umdenken geben soll, dann muss das Auto auch
erschwinglich sein." Anna kommt gerade zurück ins Zimmer, nickt aber heftig als es
um emissionsarme Fahrzeuge für alle geht. Denn beide finden, Nachhaltigkeit
sollte kein Luxus sein.
Elektrische Effizienz.
"Und vor allem denke ich, wenn es ein Umdenken geben soll in der Gesellschaft, dann muss das Auto erschwinglich sein. Weil ich generell der Meinung bin, oder wir der Meinung sind, Nachhaltigkeit darf nicht Luxus sein."
Anna und Marcus kommen ursprünglich beide aus der Kommunikationsbranche, sie
Journalistin, er Fotograf / Video-Regisseur, und haben sich 2016 dazu entschlossen
ihren eigenen Weg zu gehen. Dieser neue Weg heißt Viertel Vor Mag, ein Online
Magazin in dem die beiden Innovationen, Menschen und Produkte vorstellen, die für
sie den Gedanken "was wirklich wichtig ist" verkörpern.
Der Name Viertel Vor Mag kommt dabei aus den symbolischen 15 Minuten, die uns als
Menschheit bleiben, um ein Umdenken einzuleiten, wie wir mit unserem Planeten
umgehen wollen.
@viertelvormag